Im Krankenhaus-Zimmer: Mutter und Vater streicheln Neugeborenes.

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Die Geburt

Hier erfahren Sie unter anderem, wie Geburten ablaufen, was es bei der Wahl der Begleitperson zu beachten gibt und welche Untersuchungen für das Baby nach der Geburt nun besonders wichtig sind.

Geburtsverlauf

Die Geburt eines Kindes ist einer der ursprünglichsten und bewegendsten Momente im Leben. Nur selten sehen wir uns so stark mit den essenziellen Dingen der Welt konfrontiert und von diesen berührt wie bei der Geburt des eigenen Kindes.
Ein schönes und verbindendes Geburtserlebnis ist ein unvergleichlich wertvolles Geschenk für alle an der Geburt Beteiligten.

Wie eine natürliche Geburt im Einzelfall verläuft, lässt sich im Vorfeld nicht konkret planen. Der Geburtsverlauf zieht sich über mehrere Stunden hin und wird in vier Phasen unterteilt. Der sogenannten Eröffnungsphase folgt eine Übergangsphase, die in die Austreibungsphase mit der Entbindung des Kindes mündet. Die anschließende Nachgeburtsphase schließt den Geburtsverlauf ab.

Viele Frauen wünschen sich eine natürliche, möglichst schmerzfreie und „sanfte Geburt“. Sie möchten den Zeitpunkt der Geburt und den Geburtsablauf natürlichen Prozessen überlassen und vertrauen auf ihre eigenen Körperfähigkeiten. Der Begriff der sanften Geburt wurde von dem französischen Frauenarzt Frédérick Leboyer bereits vor über 40 Jahren geprägt. Er bezeichnet keine schmerzfreie Geburt, sondern eine natürliche vaginale Geburt möglichst ohne medizinische Intervention. Dem Kind soll der Geburtsvorgang und die damit verbundene Umstellung zwischen der bisherigen Geborgenheit im mütterlichen Körper und der nun noch fremden Außenwelt erleichtert werden. Wenn keine Komplikationen vorliegen, bleibt der Säugling unmittelbar nach der Geburt eine Zeit lang bei seiner Mutter. Die Nabelschnur wird nicht sofort durchtrennt und grelles Licht sowie laute Geräusche werden nach Möglichkeit vermieden. Entbindungskliniken verfügen heute in der Regel über Entbindungszimmer, die atmosphärisch auf die Bedürfnisse von Mutter und Kind eingerichtet sind.

Illustration: Frau mit Baby auf dem Arm

Jede Geburt ist anders und einzigartig.

Grundsätzlich ist bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft die natürliche Geburt der beste Weg, ein Kind zu gebären.
Die Natur hat den weiblichen Körper mit allem ausgestattet, was er benötigt, um ein Kind im Mutterleib wachsen und gedeihen zu lassen und es zur Welt zu bringen. Ebenso ist das Neugeborene mit seinen gut ausgeprägten Körperfähigkeiten bestens in der Lage, den Geburtskanal zu passieren und so das Licht der Welt zu erblicken. Ein normaler Geburtsvorgang begünstigt zudem die Entwicklung des kindlichen Immunsystems.

War früher der Kaiserschnitt (medizinisch „Sectio“) eine Entbindungsart, die nur bei Risikogeburten oder unerwarteten Komplikationen angewandt wurde, so möchten mittlerweile manche Frauen trotz eines normalen Schwangerschaftsverlaufs von vorneherein per Kaiserschnitt entbinden. Die Gründe hierfür können unterschiedlich sein. Es besteht der Wunsch nach Kontrolle und Planbarkeit des Geburtstermins oder es gibt Bedenken hinsichtlich der körperlichen Auswirkungen einer natürlichen vaginalen Geburt (zum Beispiel Dammverletzungen, Probleme mit dem Beckenboden). Auch eine nicht zu beherrschende Angst vor den Geburtsschmerzen kann bei der Entscheidung für einen Kaiserschnitt eine Rolle spielen. Zwischenzeitlich werden etwa ein Drittel aller Kinder in Deutschland per Kaiserschnitt entbunden.

Der Kaiserschnitt ist zwar eine relativ risikoarme Operation, kann jedoch langfristig auch negative Folgen haben. Die Auswertung ärztlicher Studien hat ergeben, dass den Vorteilen eines Kaiserschnitts eine Reihe von möglichen langfristigen Nachteilen gegenüberstehen. Die Wahrscheinlichkeit, erneut schwanger zu werden, kann beeinträchtigt sein. Auch verlaufen weitere Schwangerschaften nach einem Kaiserschnitt statistisch mit mehr Komplikationen als bei einer normalen Geburt.

Planen Sie einen Kaiserschnitt, für den aktuell eine medizinische Notwendigkeit nicht gegeben ist, sollten Sie sich im Vorfeld ausreichend über die Vor- und Nachteile dieser Operation informieren. Lassen Sie sich von Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin entsprechend beraten.

Der errechnete Geburtstermin und der tatsächliche Tag der Geburt

Die wenigsten Kinder werden genau am errechneten Geburtstermin geboren. Etwa 70 Prozent aller Kinder kommen in der Zeitspanne von 10 Tagen vor und 10 Tagen nach dem errechneten Geburtstermin zur Welt.

Eine Überschreitung des Geburtstermins von einigen Tagen gibt noch keinen Anlass zur Sorge. Erst ab der 42. Schwangerschaftswoche spricht man von einer Übertragung. Wichtig ist jedoch, dass regelmäßige Untersuchungen stattfinden, um die körperliche Gesundheit des Kindes und seine Versorgung im Mutterleib überwachen zu können. In der Regel finden ab dem errechneten Geburtstermin die gynäkologischen Untersuchungen alle zwei bis drei Tage statt. Sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin darüber, wann die Einleitung der Geburt medizinisch angezeigt ist.

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Begleitpersonen bei der Geburt

Viele Frauen möchten gerne eine vertraute Person in ihrer Nähe haben, wenn sie ihr Kind zur Welt bringen. Dies kann der Vater des Kindes sein, eine gute Freundin, die eigene Mutter oder eine Doula, eine ausgebildete und erfahrene Geburtsbegleiterin.

Da eine Geburt sehr intim ist, der Frau viele Kräfte abverlangt und sie auch psychisch stark beanspruchen kann, sollte die Wahl der Begleitperson gut überlegt sein. Idealerweise sollte die Begleitperson helfen und unterstützen können. Ist jemand selber sehr unsicher oder ängstlich, wird dies für die Gebärende nicht hilfreich sein. Stimmen Sie sich bereits im Vorfeld mit der Begleitperson darüber ab, welche Aufgaben zu übernehmen sind. Auch die Hebamme sollte vorab über die Begleitperson informiert werden.

Insbesondere für den Vater ist die Geburt des eigenen Kindes ein überwältigendes und schönes, zugleich aber vielleicht auch erschreckendes und ängstigendes Erlebnis. Viele werdende Eltern möchten die Geburt ihres Kindes gemeinsam erleben, um das Baby von Anfang an als Elternpaar zu erleben. Es ist ein sehr bewegendes und prägendes Ereignis für die ganze Familie, wenn der Vater während der Geburt und in den ersten Stunden danach anwesend ist.

Jedoch sollte auch hier auf die Bedürfnisse beider Elternteile geachtet werden. Auch wenn Mutter und Kind während der Geburt natürlich immer im Mittelpunkt stehen, sollte die Begleitperson auch ausreichend für sich selbst sorgen und zum Beispiel genügend zum Essen und Trinken mitnehmen. Mehr zur „Tasche für den Mann" erfahren Sie hier.

Manche Frau stellt erst während der Geburt fest, dass sie sich von ihrem Partner eher gestört fühlt und ihn lieber nicht bei der Geburt dabei haben möchte. Die Gründe hierfür können unterschiedlich sein. Auch der Mann kann während des Geburtsablaufs merken, dass er sich unsicher, ängstlich oder sogar unangenehm unter Druck gesetzt fühlt, weil er den Geburtsverlauf nicht beeinflussen kann und seine Partnerin in Verzweiflung, Resignation oder Schmerz erlebt, ohne ihr wirklich helfen zu können. Wichtig ist, dass Sie und Ihr Partner versuchen, sich mit der auf Sie zukommenden Situation vertraut zu machen. Gestehen Sie sich gegenseitig zu, sich auch während der Geburt noch anders entscheiden zu können und der Vater bei der Geburt nicht weiter anwesend sein muss.

Stellen Sie als Vater sicher, dass Sie am Tag der Geburt und in der ersten Zeit danach Urlaub nehmen können. Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Arbeitgeber darüber. Eventuell haben Sie einen Anspruch auf Arbeitsbefreiung für den Tag der Geburt. Wer gleich zu Beginn Elternzeit nehmen möchte, muss dies spätestens sieben Wochen vor dem voraussichtlichen Geburtstermin schriftlich vom Arbeitgeber verlangen.

 

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Es geht los – die spontane Geburt

Nach durchschnittlich 40 Schwangerschaftswochen ist der Fötus soweit herangereift, dass er auch außerhalb des mütterlichen Körpers überlebensfähig ist. Hormonelle Signale bewirken, dass die schwangere Frau unter enormen Anstrengungen nun ein Baby zur Welt bringt. Geburt bedeutet Höchstleistung für Mutter und Kind. Entbindet eine Frau zum ersten Mal, dauert die Geburt durchschnittlich 12 bis 18 Stunden.

Illustration: Hebamme

Die Hebamme spielt bei der Geburt eine wichtige Rolle.

Viele Frauen spüren schon einige Wochen oder Tage vor dem Geburtstermin hin und wieder das Zusammenziehen der Gebärmutter (Kontraktionen). Einige Frauen empfinden diese Vorwehen als Rückenschmerzen oder Ziehen in der Gebärmutter. Oft stellen sie sich als „Fehlalarm“ heraus und die Geburt lässt noch Tage auf sich warten. Der Bauch hat sich zwischenzeitlich deutlich gesenkt, da das Kind tiefer in das Becken gerutscht ist. Es drückt nun stärker auf Blase und Darm, was einen größeren Harndrang und manchmal auch Durchfall verursacht. Bei manchen Frauen löst sich bereits Tage vor der Geburt ein Schleimpfropfen, der bisher den Muttermund verschlossen hatte. Sogenannte Zeichenblutungen können die Folge sein. Frauen, die kurz vor der Geburt stehen, sehnen oft das Ende der Schwangerschaft herbei und entwickeln eine innere Unruhe, noch wichtige Dinge erledigen zu müssen. Auch dieser „Nestbautrieb“ ist ein Anzeichen für die bald beginnende Geburt.

Ein Blasensprung ist ebenfalls ein sicherer Hinweis, dass die Geburt nicht mehr fern ist. Das Fruchtwasser kann tropfenweise oder als Schwall abgehen, je nachdem wie tief der Kinderkopf bereits in das Becken der Frau gerutscht ist. Wenden Sie sich bei einem Blasensprung in jedem Fall umgehend an Ihre Hebamme, Ihren Frauenarzt oder Ihre Frauenärztin und folgen Sie deren Anweisungen.

Anzeichen für die unmittelbar bevorstehende Geburt sind Wehen, die in etwa sieben- bis zehnminütigen Abständen wiederkehren und zwischen 30 und 60 Sekunden andauern. Spätestens jetzt sollten Sie Ihre Hebamme anrufen oder das Geburtshaus oder das Krankenhaus aufsuchen. Die Hebamme wird Sie untersuchen, um festzustellen, wie weit sich der Muttermund bereits geöffnet hat.

Mit der Eröffnungsphase beginnt die Geburt im medizinischen Sinne.
Sie ist die längste Phase des Geburtsverlaufs und kann bei einer Erstgebärenden bis zu 14 Stunden dauern. Die Wehen nehmen während dieser Zeit an Dauer und Intensität zu. Die Wehen bewirken durch die Kontraktion der Gebärmuttermuskulatur, dass das Köpfchen des Kindes immer tiefer in das mütterliche Becken rutscht und von innen auf den Muttermund drückt. Dieser öffnet sich in der Eröffnungsphase auf bis zu 10 Zentimeter. Sofern die Fruchtblase bisher noch intakt war, springt sie während der Eröffnungsphase meist von selbst oder wird von der Hebamme fachgerecht geöffnet. Der Kinderkopf liegt nun ohne „Wasserpolster“ auf dem Muttermund, was zu stärkeren Wehen, aber auch zu einem schnelleren Geburtsfortgang führt.

Die Hebamme wird sie während dieser Phase der Geburt immer wieder vaginal untersuchen, um festzustellen, wie weit sich der Muttermund bereits geöffnet hat und ob der Kopf des Kindes in die richtige Position rutscht. Ihre Wehentätigkeit und die Herztöne Ihres Kindes werden mit CTG (Kardiotokogramm) überwacht.

Der weibliche Körper schüttet während der Geburt Unmengen an hormonellen Endorphinen aus, um den Geburtsschmerz ertragen zu können. Trotzdem erfordert die Geburt von der Mutter unvorstellbare Energien. Wehen mit nur wenigen Pausen und über mehrere Stunden hinweg sind extrem anstrengend und erschöpfend. Was gebärenden Frauen in der Eröffnungsphase gut tut, ist sehr unterschiedlich. Manche Frauen möchten ein warmes Bad, um sich besser entspannen zu können. Andere konzentrieren sich auf das Atmen und wenden die im Geburtsvorbereitungskurs gelernten Entspannungsübungen an. Wieder andere lassen sich von ihrer Begleitperson den Rücken massieren oder gehen auf und ab.

Wichtig ist, dass Sie versuchen, die Wehen gut auszuhalten, während der Wehenpausen Kraft tanken und sich nicht verkrampfen. Vertrauen Sie auf die Kraft Ihres Körpers. Jede Wehe ebnet Ihrem Kind den Weg ins Leben.

Ihre Hebamme wird Ihnen Vorschläge und Tipps geben, wie die Geburtsschmerzen für Sie erträglich werden können und Ihnen Mut zusprechen, weiter durchzuhalten. Auch schmerzlindernde und entspannende Methoden wie zum Beispiel Akupunktur, homöopathische Präparate, aber auch örtliche Betäubung wie die Peridural-Anästhesie (PDA) können bei Bedarf zum Einsatz kommen.

Kurz bevor der Muttermund vollständig geöffnet ist, werden die Wehen heftiger und drängender. Sie erfolgen in einem unregelmäßigen Rhythmus, sind extrem anstrengend und verlangen der Gebärenden alles an Kraft ab. Manche Frauen kommen jetzt an ihre körperlichen und seelischen Grenzen und verlieren vollkommen die Beherrschung. Für erfahrene Hebammen ist dies ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Höhepunkt der Geburt mit der Austreibungsphase kurz bevorsteht. Hebammen und Begleitperson sind jetzt eine sehr wichtige Stütze für die Gebärende.

Während der Übergangsphase rutscht der Kopf des Kindes in die richtige Position. Es befindet sich jetzt am Übergang vom Becken zum Geburtskanal. Die Übergangsphase ist die kürzeste Phase im Geburtsverlauf.

In der Austreibungsphase wird das Kind mithilfe von kräftigen Wehen weiter Richtung Geburtskanal geschoben. Frauen gebären ihre Kinder in unterschiedlichen Positionen und entscheiden sich meist spontan für die erträglichste Stellung. Hebammen und Entbindungskliniken sind hierauf eingerichtet. Viele Frauen verspüren in der Austreibungsphase das Bedürfnis aktiv mitzuschieben und bieten nochmals alle ihre Kräfte auf.

Diese Phase wird von Frauen sehr unterschiedlich empfunden. Manchmal reichen schon wenige Presswehen, bis das Kind geboren ist. Die meisten Kinder kommen mit dem Kopf zuerst auf die Welt, mit einer weiteren Wehe wird der Körper des Kindes nachgeschoben.
Wahrscheinlich wird die Hebamme Ihnen Ihr Neugeborenes auf den Bauch legen und das Kind erst abnabeln, wenn die Nabelschnur nicht mehr pulsiert.
Viele Neugeborene suchen schon ziemlich bald nach der Geburt instinktiv nach der Brust der Mutter. Das frühe Anlegen des Kindes dient nicht nur Ihrem Kind, sondern auch Ihrer Gesundheit: Durch die Hormonausschüttung wird die weitere Milchbildung und auch die Ablösung der Plazenta angeregt.

Nach der eigentlichen Geburt des Kindes zieht sich im Verlauf der nächsten halben Stunde die Gebärmutter erneut stark zusammen. Hierdurch löst sich der Mutterkuchen (Plazenta) und wird zusammen mit der Nabelschnur und den Überresten der Fruchtblase ausgeschieden. Die Hebamme prüft sorgfältig, ob die Nachgeburt vollständig ist, da verbleibende Reste zu unerwünschten Nachblutungen führen. Nachwehen haben den Effekt, dass sofort die erforderlichen Heilungsprozesse einsetzen. Blutungen werden gestoppt und die Gebärmutter beginnt sich schon rückzubilden.

Zur Nachgeburtsphase gehört auch die Versorgung der Frau und des Neugeborenen. Eventuelle geburtsbedingte Verletzungen der Mutter wie Dammrisse oder -schnitte werden umgehend behandelt. Das Kind wird zwischenzeitlich untersucht, Größe und Gewicht festgestellt, und der Mutter zum Stillen gereicht.

Eltern-Kind-Bindung

Für Ihr neugeborenes Baby ist die erste Zeit nach der Geburt sehr bedeutsam: Der Kontakt zwischen Mutter und Kind beziehungsweise Vater und Kind wird hergestellt, dies vermittelt dem Kind ein Gefühl von Vertrauen und Sicherheit und ist der erste Schritt zur Mutter- beziehungsweise Eltern-Kind-Bindung. Entbindungskliniken sind darauf eingerichtet, dass sich die neue Familie noch längere Zeit ungestört im Kreißsaal aufhalten kann, bevor die Verlegung auf die Station erfolgt oder bei einer ambulanten Geburt die Klinikentlassung.

Die Mutter-Kind-Bindung wird durch Stillen optimal gefördert und vertieft.

Ärztliche Untersuchung des Neugeborenen

Je früher Krankheiten oder auffällige medizinische Werte erkannt werden, desto besser sind die Heilungschancen. Deshalb ist es sehr wichtig, das Kind regelmäßig und termingerecht der Kinderärztin oder dem Kinderarzt zu den Früherkennungsuntersuchungen vorzustellen.

Die Ergebnisse der Früherkennungsuntersuchungen werden von der Ärztin oder dem Arzt in das gelbe Untersuchungsheft eingetragen. Dieses Heft erhalten Sie schon nach der Entbindung im Krankenhaus oder in der Kinderarztpraxis.

Baby wird mit einer Hand hochgehoben.

Bei regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen wird die Gesundheit und Entwicklung des Babys überprüft.

Egal ob Sie in der Klinik, im Geburtshaus oder zu Hause entbunden haben:

Die erste medizinische Früherkennungsuntersuchung U1 wird direkt nach der Geburt vorgenommen. Beim Apgar-Test werden Atmung, Puls, Muskelspannung, Hautfarbe und die Reaktion des Neugeborenen auf Außenreize untersucht. Es erfolgt die erste von insgesamt drei Gaben der Vitamin-K-Prophylaxe. Vitamin K dient der Blutgerinnung und kann von Säuglingen noch nicht selbst gebildet werden.

Hier erhalten Sie mehr Informationen zur U1.

Allen Neugeborenen in Deutschland wird am 2. bis 3. Lebenstag das Neugeborenen-Screening empfohlen. Seltene angeborene Stoffwechsel- oder Hormonstörungen sowie Mukoviszidose können unbehandelt zu schweren Behinderungen oder gar zum Tod führen. Werden sie frühzeitig erkannt, so kann in den meisten Fällen die Gabe von Medikamenten oder das Einhalten einer Diät die Folgen der Erkrankungen verhindern oder mildern. Die Untersuchung erfolgt aus ein paar Tropfen Blut aus der Ferse.

Außerdem hat jedes Neugeborene deutschlandweit Anspruch auf ein Hörscreening. Hörstörungen können dadurch frühzeitig erkannt und therapiert werden. Diese Untersuchung findet in der Regel um den 3. bis 5. Lebenstag statt und ist völlig schmerzlos und in keiner Weise belastend für Ihr Baby.

Hier erhalten Sie mehr Informationen:

Die U2, die zweite Früherkennungsuntersuchung, findet bis zum 10. Lebenstag des Neugeborenen meist im Geburtshaus oder Krankenhaus statt.
Nach einer ambulanten Geburt oder Hausgeburt muss sie in einer kinderärztlichen Praxis durchgeführt werden. Hier sollte das Neugeborene gleich nach der Geburt angemeldet werden.

Bei der U2 werden die Reflexe des Babys getestet, ein Stoffwechseltest durchgeführt und Organe, Knochen und Gelenke untersucht. Des Weiteren informiert der Kinderarzt oder die Kinderärztin über die Gabe von Vitamin K, Vitamin D, Fluorid und über das Impfen.
Bei der U2 werden die Eltern über Stillen und Ernährung sowie über Möglichkeiten, die Gefahr des plötzlichen Kindstods zu vermindern, beraten. Sie haben Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich zu informieren, um so möglichen Unsicherheiten oder Ängsten im Umgang mit dem Kind vorzubeugen.

Hier erhalten Sie mehr Informationen zur U2.

Bei der U3, der dritten Früherkennungsuntersuchung, die in der 4. bis 5. Lebenswoche des Kindes stattfindet, werden Größe, Gewicht sowie seine Bewegungs- und Reaktionsfähigkeit geprüft. Weiterhin werden sein Gehör, seine Fähigkeit, Laute zu bilden, seine Augenreaktionen und die Hüftgelenke überprüft. Nun erfolgt die letzte Gabe der Vitamin-K-Prophylaxe.

Die Eltern werden zu Ernährung und vielen Fragen im Umgang mit dem Kind beraten.

In der nächsten Zeit sind bereits die ersten Impfungen möglich. Vereinbaren Sie einen Termin mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt, um Ihr Kind möglichst frühzeitig vor gefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen.

Hier erhalten Sie mehr Informationen zur U3.

Ausführliche Informationen und alles Wissenswerte rund um das gesunde Aufwachsen des Kindes sowie zu den weiteren Früherkennungsuntersuchungen (U-Untersuchungen) finden Sie im Internet auf folgenden Seiten:

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Hier finden Sie weiterführende Informationen rund um die Geburt: