Verschiedene Verhütungsmittel auf dem Tisch neben einem Babyschnuller.

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Welttag der sexuellen Gesundheit 2024

04.09.2024

Anlässlich des heutigen Welttags der sexuellen Gesundheit hat Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach zu einem konsequenten Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STI) aufgerufen. Mit Blick auf steigende Neuinfektionen bei HIV und Syphilis betont sie, dass man sich und andere schützen kann, wenn man sich entsprechend informiert.

Zu den bekanntesten STI zählen neben HIV und Syphilis Chlamydien und HPV (Humane Papillomviren). Unbehandelt können sexuell übertragbare Infektionen schwere Folgen haben. Betroffene sollten sich frühzeitig ärztlichen Rat suchen.

Die zum Welttag der sexuellen Gesundheit veröffentlichte Studie „LIEBESLEBEN-Studie – Wissen, Einstellungen und Verhalten zu sexueller Gesundheit und sexuell übertragbaren Infektionen (STI)“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigt deutlich, dass STI noch immer unterschätzt werden. Das Bewusstsein darüber, dass sich jede sexuell aktive Person potentiell mit einer STI anstecken kann, ist in der Bevölkerung nicht ausreichend verankert. Tabuisierung und Scham spielen dabei eine Rolle.

Der effektivste Schutz gegen STI ist der Gebrauch von Kondomen. Erste Ergebnisse der LIEBESLEBEN-Studie zum Schutzverhalten zeigen, dass rund 90 Prozent der Personen, die bereits sexuell aktiv waren, Erfahrungen mit dem Gebrauch von Kondomen haben. Allerdings zeigen die Daten auch, dass von den Personen, die in keiner festen Beziehung leben und in den letzten zwölf Monaten Geschlechtsverkehr hatten, nur 50 Prozent “immer” oder “häufig” ein Kondom benutzt haben.

Gegen HPV, einen der Hauptverursacher von Krebserkrankungen im Genitalbereich wie beispielsweise Gebärmutterhalskrebs, gibt es für Kinder und Jugendliche eine Schutzimpfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen HPV im Alter von 9 bis 14 Jahren. In Bayern sind jedoch weniger als die Hälfte der 15-jährigen Mädchen und nur knapp ein Viertel der 15-jährigen Jungen vollständig gegen HPV geimpft. Die Weltgesundheitsorganisation und die Europäische Union wollen bis 2030 eine Impfquote von mindestens 90 Prozent bei 15-jährigen Mädchen und eine deutliche Steigerung bei der Impfquote der 15-jährigen Jungen erreichen.

Eine wichtige Informationsplattform in der STI-Prävention ist die Initiative LIEBESLEBEN der BZgA zur Förderung sexueller Gesundheit: www.liebesleben.de. Hier werden speziell junge Erwachsene sowie auch Eltern angesprochen, um die Wichtigkeit des Schutzes vor STI zu verdeutlichen.