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RSV-Prophylaxe für Neugeborene und Säuglinge

27.10.2025

Zwischen Oktober und März häufen sich in der Regel die Infektionen mit dem Atemwegsvirus RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus). RSV ist weltweit verbreitet und eine der häufigsten Ursachen schwerer Atemwegsinfektionen im Säuglings- und Kleinkindalter.

RSV kann milde, erkältungsähnliche, aber auch schwere Symptome verursachen. Die Schwere der Erkrankung hängt stark vom Alter des Kindes ab. Bei jungen Säuglingen, Kleinkindern unter zwei Jahren, ehemaligen Frühgeborenen, immungeschwächten Patientinnen und Patienten, Kindern mit chronischen Herz- oder Lungenkrankheiten sowie bei genetischen Erkrankungen wie Trisomie 21 können die Infektionen schwerer verlaufen.

Mit RSV infizierte Kinder entwickeln Fieber, Husten sowie Atembeschwerden, haben Schwierigkeiten beim Füttern und können müder als gewöhnlich wirken. Alarmsignale sind auch, wenn ein kleines Kind offensichtlich Schwierigkeiten beim Atmen hat, schnell atmet und insbesondere beim Ausatmen giemende Atemgeräusche hat. Bis zu einem Alter von zwei Jahren infizieren sich die meisten Kinder. Die Stiftung Kindergesundheit hat einen Flyer und ein Erklärvideo zu RSV entwickelt. Hier finden Eltern die wichtigsten Informationen verständlich aufbereitet.

RSV wird durch Tröpfchen der Atemwege oder durch Berühren von mit Erregern verunreinigten Objekten verbreitet. Um die Übertragung von RSV zu verhindern, sollten kranke Menschen gemieden und auf Handhygiene geachtet werden. Seit Juni 2024 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die passive Immunisierung für alle Neugeborenen und Säuglinge in ihrer ersten RSV-Saison unabhängig von Risikofaktoren. Der Zeitpunkt der RSV-Prophylaxe ist abhängig vom Geburtsmonat. Für alle Säuglinge, die zwischen April und September geboren sind, empfiehlt die STIKO die RSV-Prophylaxe im Herbst vor Beginn ihrer ersten RSV-Saison (zwischen September und November). Neugeborene, die während der RSV-Saison (meist zwischen Oktober und März) geboren werden, sollen die RSV-Prophylaxe möglichst rasch nach der Geburt bekommen - idealerweise bei Entlassung aus der Geburtseinrichtung beziehungsweise bei der U2 (3. bis 10. Lebenstag).

Die Stiftung Kindergesundheit zieht ein Jahr nach der Einführung der RSV-Immunisierung für Neugeborene und Säuglinge in Deutschland nun in einem aktuellen Newsletter eine positive Bilanz. So zeigen erste bundesweite Auswertungen, dass die Zahl schwerer Atemwegsinfektionen bei den Kleinsten spürbar gesunken ist. Die Zahl der mit RSV in Zusammenhang stehenden Krankenhausaufenthalte bei Säuglingen unter einem Jahr hat in der RSV-Saison 2024/2025 im Vergleich zur vorherigen Saison ohne bestehende STIKO-Empfehlung um mehr als die Hälfte abgenommen.