Schwangere mit Mutterpass in der Hand.

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Paracetamol in der Schwangerschaft?

09.10.2025

Für Schwangere gilt Paracetamol als das Schmerzmittel und der Fiebersenker der Wahl. Allerdings verunsichern aktuell Medienberichte über die Einnahme von Paracetamol in der Schwangerschaft wegen eines angeblichen Autismus-Risikos. Der Berufsverband der Frauenärzte e. V. (BVF) hat hierzu eine Meldung veröffentlicht.

Das Pharmakovigilanz - und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin (Embryotox) bewertet Paracetamol weiterhin als „Analgetikum und Fiebersenker der Wahl“ in der Schwangerschaft, wenn es indiziert ist. Es weist allerdings darauf hin, dass sich in manchen Studien Hinweise zum Beispiel auf Verzögerungen in der Sprachentwicklung oder Verhaltensauffälligkeiten finden lassen. Hierzu zählen die Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Autismus-Spektrum-Störungen. Viele dieser Studien haben jedoch methodische Limitationen und werden in Fachkreisen kontrovers diskutiert. Potenzielle Einflussfaktoren – etwa genetische Veranlagung, familiäre Umstände oder mütterliche Vorerkrankungen – wurden unzureichend berücksichtigt. Zudem unterscheiden sich die Studien erheblich in Diagnostik, Dosierung und Einnahmedauer, und ein plausibler biologischer Mechanismus ist bislang nicht belegt.

Das BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) sieht aufgrund der bestehenden Studienlage bislang kein hinreichendes Argument, die Empfehlung für Paracetamol grundlegend zu ändern.

Der BVF rät schwangeren Patientinnen, Medikamente grundsätzlich nur in Rücksprache mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt einzunehmen. So spielt bei der Wahl des Schmerzmittels beispielsweise der Fortschritt der Schwangerschaft eine entscheidende Rolle. Eine sichere Schmerzmedikation in der Schwangerschaft erfordert eine genaue Abwägung – was der Mutter hilft, darf dem Kind nicht schaden. Deshalb ist eine ärztliche Beratung unverzichtbar. Für Fachärzte ist es entscheidend, auf umfassende und verlässliche Informationsquellen wie embryotox.de zurückzugreifen.

 

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Zur Pressemeldung des Berufsverbandes der Frauenärzte e. V.