Junger Mann sitzt nachdenklich auf dem Sofa.

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Neues Zusatzangebot ermöglicht Früherkennung psychischer Belastungen bei Eltern

17.07.2025

Bis zu 15 Prozent der Mütter und 10 Prozent der Väter entwickeln nach der Geburt - oft unerkannt - eine Depression. Viele fühlen sich überfordert und haben wenig Freude an der neuen Rolle. Doch diese Belastung ist behandelbar. Ohne Hilfe kann sich die Depression jedoch verfestigen und über Jahre hinweg das Leben beeinträchtigen.

Der Berufsverband der Kinderärztinnen und Kinderärzte e. V. informiert über ein neues Zusatzangebot bei Kinderärztinnen und Kinderärzten. Im Rahmen der UPlusE Studie (U-Untersuchung plus Eltern) soll ein App-basiertes Screening, psychische Belastungen und depressive Entwicklungen bei Eltern sowie Problemen in der Eltern-Kind-Beziehung direkt bei den Vorsorgeuntersuchungen (U3 bis U6) früh erkennen. Über die PraxisApp „Meine pädiatrische Praxis“ erhalten Eltern vor den Terminen eine Einladung zur Teilnahme. Sie füllen kurze Fragebögen aus und erhalten kostenlos eine bedarfsgerechte Vermittlung von Hilfsangeboten. Die Eltern der Interventionspraxen erhalten sofort alle Infos – die Eltern der Kontrollpraxen erst zur U6. Längerfristig soll dieses Angebot allen Eltern zur Verfügung stehen.

Damit ist eine schnelle Unterstützung möglich. Denn wenn Hinweise auf eine psychische Belastung, wie eine Wochenbettdepression, vorliegen, dann erhalten Betroffene innerhalb von zwei bis vier Wochen einen Therapieplatz oder Arzttermin. Bei Alltags-Belastungen erhalten betroffene Eltern niederschwellig Unterstützung (zum Beispiel Frühe Hilfen, Beratungsstellen) – bei Bedarf auch anonym und immer kostenfrei.