Schwangere auf dem Boden liegend.

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Impfung gegen RSV während der Schwangerschaft bald möglich?

20.04.2023

Das Atemwegsvirus RSV (respiratorisches Synzytialvirus) kann milde, erkältungsähnliche, aber auch schwere Symptome verursachen. Bis zu einem Alter von 2 Jahren infizieren sich die meisten Kinder. Infizierte Kinder entwickeln Fieber, Husten sowie Atembeschwerden, haben Schwierigkeiten beim Füttern und können müder als gewöhnlich wirken. Vor allem Säuglinge unter vier Monaten und Kinder mit chronischen Erkrankungen trifft es oft schwer.

Laut Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. (BVKJ) entwickeln mehrere Pharmaunternehmen Vakzine und Antikörper gegen RSV. In einer groß angelegten internationalen Impfstudie unter Beteiligung von Charité – Universitätsmedizin Berlin und London School of Hygiene and Tropical Medicine ist nun die Wirksamkeit eines ersten Impfstoffkandidaten untersucht worden. Die Teilnehmerinnen erhielten den Impfstoff während der Schwangerschaft. Im Ergebnis waren bis zu 81 Prozent der Kinder in ihren ersten sechs Lebensmonaten zuverlässig vor einem schweren Krankheitsverlauf geschützt.

Die Zulassung des Impfstoffs ist bei den europäischen und US-amerikanischen Arzneimittelbehörden beantragt. Voraussichtlich noch in diesem Jahr sollen die Ergebnisse der Prüfung vorliegen. Der BVKJ teilt mit, dass die Impfung gegen RSV eine weitere effektive Möglichkeit zur Impfung während der Schwangerschaft darstellen könnte, wie sie zum Beispiel gegen Influenza, Pertussis oder COVID-19 bereits empfohlen wird. Nach der Impfung bildet die werdende Mutter Antikörper, die sie über die Plazenta an das ungeborene Kind weitergibt. Das Baby verfügt dann über einen effektiven Immunschutz, der über die ersten Lebensmonate anhält.